Definition

Gemäß § 2 des Bundesbodenschutzgesetzes, kurz BBodSchG, wird eine Altlast per Definition wie folgt beschrieben:

1. stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstücke, auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind (Altablagerungen), und
2. Grundstücke stillgelegter Anlagen und sonstige Grundstücke, auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist, ausgenommen Anlagen, deren Stillegung einer Genehmigung nach dem Atomgesetz bedarf (Altstandorte), durch die schädliche Bodenveränderungen oder sonstige Gefahren für den einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden.

Weiterhin erklärt das Umweltbundesamt die Altlast mit folgenden Worten:

„Als Altlasten im Sinne des Bundes-Bodenschutzgesetzes werden Altablagerungen und Altstandorte bezeichnet, durch die schädliche Bodenveränderungen oder sonstige Gefahren für den Einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden. Ursächlich hierfür können die unsachgemäße Behandlung, Lagerung oder Ablagerung von Abfällen und der unsachgemäße Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen sein.“ (Quelle: http://www.umweltbundesamt.de/)

Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine Verschmutzung des Bodens beruhend auf der Ablagerung von umweltgefährdenden Stoffen. Jedoch ist nicht jede Altablagerung eine Altlast. Es muss eindeutig nachgewiesen sein, dass eine Kontamination des Bodens oder Wassers vorliegt. Dafür sind aufwendige Boden- und/oder Grundwasseruntersuchungen erforderlich.

Nach § 5 Abs. 3. und § 9 Abs. 5 Baugesetzburch sind Kommunen verpflichtet, solche Flächen in ihren Flächennutzungs- und Bebauungsplänen auszuweisen.

Die Bodenschutzbehörde ist dazu verpflichtet, ein Verzeichnis von Altlastenstandorten sowie von verdächtigten oder potentiellen Flächen zu führen. Diese können in Thüringen über das Thüringer Altlasteninformationssystem (THALIS) abgerufen werden.

Altlastensanierung

Grundlage für die Sanierung bildet das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) und die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) in diesen Gesetzen ist das Ziel zur Gefahrenabwendung von Altlasten beschrieben. Darin sind auch die Schritte zur Erkundung sowie die Grenzwerte zur Ermittlung einer Altlast festgehalten.

Das vorrangige Ziel einer Altlastensanierung ist die Gefahrenabwehr [laut BBodSchG].

Folgen für den Besitzer von Grundstücken

Vor Kauf eines Grundstücks muss generell geklärt sein, ob auf dem Grundstück je Gefahrenstoffe gelagert oder deponiert wurden. Dafür sind sowohl eine Altlastengefährdungsabschätzung wie auch ein Baugrundgutachten erforderlich. Somit kann ein Fehlkauf und die damit entstehenden Mehrkosten verhindert werden.

Wenn jedoch ein Altlastenverdacht vorliegt, muss eine Altlastengefährdungsabschätzung mit Baugrundgutachten durchgeführt werden, um den Grad der Kontamination zu ermitteln. Im Anschluss daran kann bei Nachweis einer gefährdenden Kontamination ein Konzept zur Sanierung entwickelt werden.

Erkundung und Klassifikation einer Altlast

Jährlich werden laut Bundeskriminalstatistik mehr als 1.000 neue Fälle von Bodenverunreinigungen erfasst.

Die Erkundung bzw. Einstufung als Altlast erfolgt in mehreren Schritten. Gesamt betrachtet wird das Konzept als Altlastengefährdungsabschätzung bezeichnet. Die Erarbeitung erfolgt in den folgenden Schritten:

• Aktenstudium, Ortsbegehungen, Zeitzeugenbefragungen, Kartenauswertung
• Erfassung vergangener und gegenwärtiger Nutzungen
• Baugrunderkundung mit hydrologischen Verhältnissen
• Dokumentation
• Einschätzung der Gefahrensituation mit Auskunft darüber, welche Gefahrstoffe wo vorkommen und vorkommen könnten
• Hinweise zur Verwertung, Entsorgung bzw. zu weiterführenden Maßnahmen

Bei der Erstellung einer Altlastengefährdungsabschätzung erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden. Zudem ist die Erarbeitung mit einem enormen Zeitaufwand und Kosten für chemische Analysen von Boden- und Wasserproben verbunden.

Unsere Leistungen für Sie

Unser Leistungsspektrum bei der deckt alle Phasen der Altlastenbearbeitung ab. Dabei können wir neben der allgemeinen Beratung bis zur Sanierungsplanung alles für Sie ausführen.

• historische Erkundung
• orientierende Untersuchung / Altlastengefährdungsabschätzung
• Detailuntersuchung
• Sanierungsuntersuchung
• Sanierungsplanung
• Vorbereitung der Sanierung (Leistungsvergabe)
• Sanierungsausführung
• Beratungsleistung zum Thema Altlasten und BBodSchV
• Konversionsflächenprüfung und Konversionsflächennachweise bezüglich militärischer, wirtschaftlicher oder anthropogener Vornutzung